Finalisten 2024

ZKB Pionierpreis Technopark 2024: Die Finalisten stehen fest

AVELO (Schlieren)

Jeder Atem zählt

Avelos innovativer «Breath Aerosol Collector» nutzt bestehende PCR-Tests, um eine einfache und schnelle Diagnose von Krankheitserregern der unteren Atemwege durch Atemluft zu ermöglichen. Dies führt beispielsweise zu einer besseren und gezielteren Behandlung von Tuberkulose, der weltweit vierthäufigsten Todesursache. Avelo wurde 2020 von HSG-Alumna Melanie Aregger (CEO) und Tobias Broger (CTO) gegründet. Das internationale siebenköpfige Team aus den Bereichen Molekular-wissenschaften, Biochemie, Nanofasern, Ingenieurwesen und Epidemiologie teilt sich ein Büro in Schlieren.

«Die Jury ist überzeugt, dass Avelo im Begriff ist, den Status quo bei der Erkennung von Atemwegserkrankungen herauszufordern. Denn mit seinem unempfindlichen und benutzerfreundlichen Atemkollektor übertrifft Avelo bestehende Technologien in puncto Anwenderfreundlichkeit und Kosten. Die erwarteten Auswirkungen der Avelo-Technologie auf die menschliche Gesundheit – auch im globalen Süden – spielten für uns eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung», so die Einschätzung von Andreas Plückthun, Professor am Biochemischen Institut der Universität Zürich und langjähriges Mitglied der Pionierpreis-Jury.

DECENTRIQ (Zürich)

Neuer Massstab bei Cybersecurity

Decentriq bietet eine SaaS-Plattform mit Datenschutztechnologien und fortschrittlichen KI-Lösungen an. Sie ermöglicht Unternehmen, gemeinsam an vertraulichen Daten zu arbeiten und aufschlussreiche Statistiken oder KI-Modelle zu erstellen, ohne die Rohdaten jemals zu teilen. Das von Maximilian Groth (CEO) und Stefan Deml (CTO) im Jahr 2019 gegründete Start-up beschäftigt bereits 35 Mitarbeitende.

«Decentriq setzt neue Massstäbe, um aus unterschiedlichsten und geschützten Datenquellen mit KI-Werkzeugen echten Mehrwert zu schaffen», erklärt Christof Bühler, Abteilungsleiter für Life Sciences & Physics bei der Supercomputing Systems AG. «Wir als Jury glauben, dass das einzigartige Know-how des Start-ups ‹Confidential Computing› auf einfache und sichere Art nutzbar machen wird. Dies wird zum Beispiel Datensilos öffnen und so die Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen mit sensiblen, wertschöpfenden Daten massiv erleichtern. Beim Thema Cybersicherheit wird Decentriq bereits in einem Atemzug mit Unternehmen wie AWS, Intel und Microsoft genannt.»

STIMIT (Biel/Zürich)

Atemmuskel-Stimulation für Intensivpatienten

Intensivpatienten verlieren innerhalb der ersten drei Tage einer Beatmung bis zu 50 Prozent ihrer Zwerchfellmuskulatur. Stimit’s Innovation zielt darauf ab, diesen lebenswichtigen Atemmuskel zu erhalten, durch eine nicht-invasive Stimulation der Phrenicus-Nerven zur Aktivierung des Zwerchfells. Dies soll eine schnellere unabhängige Atmung fördern und unnötige Intensivpflegekosten vermeiden. Das von der Ingenieurin Ronja Müller-Bruhn (CEO) und ihrem Ehemann Oliver Müller gegründete Medtech beschäftigt ein Team von 14 Mitarbeitenden an den Standorten Biel und Zürich.

Emanuela Keller, Jurymitglied beim Pionierpreis seit 2019, fasst zusammen: «Stimit strebt einen konzeptionellen Wandel in der künstlichen Beatmung an. Wir haben das Medtech-Start-up unter die Finalisten gewählt, da dies einen entscheidenden Wendepunkt in der Intensivmedizin darstellen kann.» Die Leitende Ärztin der Neurointensivstation des Universitätsspitals Zürich und Professorin für Intensivmedizin ergänzt einen weiteren Meilenstein des Start-ups: «Stimit ist es gelungen, ein anspruchsvolles Produkt in einem regulatorischen Umfeld mit höchsten Sicherheitsstandards und Nutzeranforderungen zu entwickeln und zu industrialisieren.»